|
[258] Udayo:
In Schauung der so heiter sitzt,
Gewirkten Werkes, wahnversiegt,
Ein Überwinder aller Art:
Er kann mir deuten Antwort an,
Erlösung wie gewiß man weiß,
Unwissen, wie man durch es teilt.
Der Herr:
1106
Von Wunschbegierde sauber sein
Und auch von Schwermut allzumal,
Verwinden was da müde macht
Und stolzen Dünkel überstehn,
1107
Wohl ausgeglichen sinnig rein
Der Satzung immer eingedenk:
Erlösung weiß man so gewiß,
Unwissen teilt man also durch.
Udayo:
An was für Fasern hängt die Welt,
Von was doch wird die Welt bewegt,
Was muß von ihr gemieden sein,
Auf daß der Wahn erlöschen mag.
[259] Der Herr:
An Gnügefasern hängt die Welt,
Von Absicht wird die Welt bewegt,
Das Dürsten muß gemieden sein,
Auf daß der Wahn erlöschen mag.
Udayo:
Wie kann man lassen klargemut
Bewußtsein aufgehn ohne Rest:
Um frei zu fragen kam ich her,
O Meister, gib mir Antwort an!
Der Herr:
Nach innen wie nach außen hin
Empfindung wenn man nicht mehr schmeckt,
So kann man lassen klargemut
Bewußtsein aufgehn ohne Rest.
Buchempfehlung
E.T.A. Hoffmanns zweiter Erzählzyklus versucht 1817 durch den Hinweis auf den »Verfasser der Fantasiestücke in Callots Manier« an den großen Erfolg des ersten anzuknüpfen. Die Nachtstücke thematisieren vor allem die dunkle Seite der Seele, das Unheimliche und das Grauenvolle. Diese acht Erzählungen sind enthalten: Der Sandmann, Ignaz Denner, Die Jesuiterkirche in G., Das Sanctus, Das öde Haus, Das Majorat, Das Gelübde, Das steinerne Herz
244 Seiten, 8.80 Euro