Gratiānus

[554] Gratiānus. I. Römische Kaiser. 1) Sohn Valentinians I., folgte 375, nebst seinem vierjährigen Stiefbruder, Valentinian II., in den Abendländern seinem Vater u. wurde 383 getödtet; s. Rom (Gesch.). 2) G., wurde von den römischen Legionen in Britannien gegen Honorius zum Kaiser ausgerufen, aber von denselben nach vier Monaten erschlagen, s. Rom (Gesch.). Gelehrte. 3) Franciscus G., geb. zu Chiuse in Toscana, Camaldulensermönch in Bologna, Bruder des Petrus Lombardus; sammelte um 1150 zuerst die päpstlichen Decrete u. wurde so Begründer des Canonischen Rechtes, s.u. Corpus juris 2) II. a). 4) Phil. Christoph, geb. 1742 zu Oberroth in der Grafschaft Limburg, war Superintendent in Weinsberg u. st. 1799; er schr. das Lehrgedicht: Von der Hinfälligkeit des Menschen u. der Hoffnung eines Christen in der Ewigkeit, Tüb. 1799.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 554.
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