Toland

[661] Toland, John, geb. 1670 von katholischen Eltern auf Irland; Theolog, ging früh zur Presbyterianischen Kirche über. Mehrmals besuchte er Hannover u. Berlin u. fand eine günstige Aufnahme bei der Kurfürstin Sophie u. der Königin von Preußen, lebte zuletzt in Putney bei London u. st. dort 1722. Er gehört zu den vornehmsten britischen Deisten u. führte den Namen Pantheismus ein (s.d.); er schr.: The christianity not mysterious, 2. A. Lond. 1696 (worin er zeigte, daß nicht blos die Lehren des Evageliums nicht wider die Vernunft, sondern daß auch nichts Übervernünftiges u. Geheimnißvolles im Evangelium, sowie auch im Urchristenthum keine unbegreiflichen Geheimnisse sich gefunden hätten, sondern diese wären erst mit der Zeit in das Christenthum getragen worden); Amyntor (Zweifel an der Echtheit der Schriften von apostolischen Vätern); Letters to Serena, 1704; Nazarenus, or Jewish, Gentile and Mohametan Christianity, 1718 (worin er ein vorgebliches Evangelium des Apostels Barnabas als echter u. zuverlässiger denn die christlichen Evangelien billigte u. die Geschichte der Christlichen Religion verdächtig zu machen suchte); Pantheisticon s. Formula societatis socraticae, 1720; außerdem Adeisidaimon s. T. Livius a superstitione vindicatus, Haag 1709; Socianisme truly, 1709; History of the Druids; schr. auch eine Biographie Miltons u. gab Harringtous Oceana heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 661.
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